Netzwerk „Gesundheitskompetente Schule“

Das übergeordnete Ziel des Netzwerks „Gesundheitskompetente Schule“ ist es, über den Ansatz der Gesundheitskompetenz im Setting Schule die Qualität von Bildung und die schulische Gesundheitsförderung im Sinne einer verhältnispräventiven Strategie stärker miteinander zu verknüpfen und die gesundheitliche Situation aller am Schulalltag beteiligten Personen zu verbessern. Gesundheitskompetenz soll daher als ein im Bildungssektor neuer Baustein der Gesundheitsförderung mit existierenden Maßnahmen schulischer Gesundheitsförderung und Prävention verknüpft werde. Über das Thema Gesundheitskompetenz soll auf den Wandel gesellschaftlicher Strukturen im Bereich Gesundheit durch Digitalisierung und damit einhergehender Verfügbarkeit von Wissens-, Kommunikations- und Informationsstrukturen reagiert werden. Hier nimmt Gesundheitskompetenz eine herausragende Stellung ein als die relevante gesundheitsbezogene Informations-, Medien-, Kommunikations- und Digitalkompetenz, die sowohl auf der Ebene der Schülerinnen und Schüler gelernt sowie auf der Ebene der Lehrkräfte und von Unterricht als Lehrziel definiert werden kann.

Das Netzwerk soll dazu beitragen, dass Gesundheitskompetenz in diesem Sinne im Bildungsbereich ankommt. Hierfür ist es von zentraler Bedeutung, dass die Besonderheiten der Praxis nicht nur berücksichtigt, sondern die Ausgestaltung des Netzwerks und der Inhalte gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren aus der Praxis vorgenommen wird. Die Zusammenarbeit im Netzwerk erfolgt gemeinschaftlich mit der Universität Bielefeld und den angeschlossenen Partnerinnen und Partnern, zu denen Behörden, Schulen und Schulnetzwerke, Gesundheits- und Präventionseinrichtungen, Krankenversicherungen, Vernetzungsstellen und Präventionsketten gehören. Das Netzwerk unterstützt Schulen zudem bei der Umsetzung des Themas „Gesundheitskompetenz“ auf der Schul- als auch auf der Unterrichtsebene. Der Leitfaden Gesundheitskompetente Schule ist hierbei eine erste Orientierungshilfe und wird frei verfügbar sein.

Die politischen Diskussionen zur Gesundheit und gesundheitlichen Entwicklung der Bevölkerung haben mittlerweile einen grundlegenden Strategiewechsel im Bereich von Präventionsmaßnahmen herbeigeführt. Dieser Paradigmenwechsel ist gekennzeichnet durch eine Verschiebung von einer auf Individuen ausgerichteten Strategie der Verhaltensänderung auf eine verhältnispräventive, gesellschaftliche Gesamtstrategie mit Blick auf langfristige gesundheitliche Ergebnisse und nachhaltige Entwicklung. Diese wird auch im Präventionsgesetz von 2015 dokumentiert und hebt die Adressierung von Lebensverhältnissen und Netzwerkstrukturen hervor. Dieser Wechsel soll durch das vorliegende Projekt und das Netzwerk adressiert und unterstützt werden. Die Transformation wird nicht zuletzt durch Wissenschaft und allen voran Erkenntnissen aus Public Health, der Gesundheitsförderung und Präventionsforschung sowie aus der ungleichheitsorientierten Gesundheitsforschung mit einer fundierten Datenbasis untermauert.

Somit ist ein weiteres Ziel des Netzwerks „Gesundheitskompetente Schule“, nachhaltige Strukturen zu schaffen, die angelehnt sind an die Prinzipien der Gesundheitsförderung, um hierdurch Gesundheitskompetenz als verhältnispräventiven Ansatz in der schulischen Gesundheitsförderung zu etablieren. Das Netzwerk soll zunächst im Rahmen dieses Modellprojekts als offenes Netzwerk gegründet werden. Es wird aus den oben genannten Partnerinnen und Partnern sowie den angeschlossenen Schulen und Netzwerken bestehen. Weitere Schulen und Schulnetzwerke, Vereine, Einrichtungen aus der Praxis und Wissenschaft sowie andere Initiativen mit Bezug zur schulischen Gesundheitsförderung werden eingeladen, an dem Netzwerk teilzunehmen.

Der Nutzen liegt in erster Linie in der Etablierung von professionellen Netzwerkstrukturen, einer Niedrigschwelligkeit im Zugang zum Netzwerk, in der Kommunikation, dem Austausch und gemeinsamer Diskussion unter den Teilnehmenden, und es soll zugleich auch eine systematische Handlungsstrategie ermöglicht werden. So sollen insbesondere nachhaltige Strukturen im Bereich der Gesundheitskompetenzförderung im Bereich Schule, Bildung und Erziehung etabliert werden. Das Netzwerk soll über die Dissemination und Erprobung der hier entwickelten neuen Ansätze auch ein gemeinsames Verständnis fördern, Erfahrungen aus dem schulischen und administrativen Berufsalltag der Netzwerkmitglieder ermöglichen, als „Hub“ für den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse dienen und die Stärkung der Maßnahmen zur Förderung der Gesundheitskompetenz im Schulsetting begünstigen.

Das Netzwerk soll zudem an das Netzwerk „Gute Gesunde Schule“ in NRW und das Schulnetzwerk von „Bildung und Gesundheit NRW“ angeschlossen werden, so dass eine Multiplikation und Systematik von Expertise und Erfahrung stattfindet. Perspektivisch sind die Ziele zudem, das Netzwerk auf weitere Bundesländer zu erweitern und auch eine Internationalisierungsstrategie zu implementieren und mit weiteren europäischen Netzwerken, Organisationen und Strukturen im Bereich der Gesundheitskompetenz zu vernetzen (z. B. Schools for Health in Europe, International Health Literacy Association). Im Rahmen der Aktivitäten wird dieses Vorgehen die Zusammenarbeit der Akteurinnen und Akteure erleichtern und fördern sowie den Zugang und die Sichtbarkeit bestehender und neuer Angebote erhöhen. Die Mitgliederinnen und Mitglieder können so untereinander koordinieren und Aktivitäten miteinander verknüpfen.

Wir begrüßen sowohl eine ganzheitliche als auch punktuelle Zusammenarbeit. In erster Linie ist es wichtig, Zugangsbarrieren abzubauen und Schulen und das Fachpersonal zu entlasten. Weiterhin soll einer Fragmentierung von Angeboten der Gesundheitskompetenz entgegengewirkt werden und vorliegende und neue Angebote den Schulen zugänglich gemacht werden, so dass Lehrpersonen, Schulleitungen und Schulbehörden Zugang zu Unterstützungsangeboten der Netzwerkmitglieder erhalten.

Ziele

Zu den Zielen des Netzwerks Gesundheitskompetente Schule zählen u. a.

  • Schulische und sektorenübergreifende Vernetzung und Aktivitäten befördern
  • Austausch fördern und Gemeinschaftsaktionen stärken
  • Verknüpfung mit existierenden Maßnahmen schulischer Gesundheitsförderung und Prävention herstellen
  • Eingehen auf Digitalisierung und digitale Transformation
  • Berücksichtigung der Ebenen der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte, Schulleitungen und des weiteren Personals
  • Partnerschaftlich-gemeinschaftliche Zusammenarbeit im Netzwerk mit allen Partnerinnen und Partnern
  • Unterstützung der Schulen in der Umsetzung, auch über den Leitfaden Gesundheitskompetente Schule
  • Die Schaffung nachhaltiger Strukturen in der schulischen Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenz
  • Handeln in einem offenen Netzwerk, das wachsen soll

Teilnehmende

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf

Das Netzwerk wird stetig um neue Partnerinnen und Partner erweitert. Bei Interesse wenden Sie sich bitte and die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des GeKoOrg-Schue Projekts und unter dieser Emailadresse: info[a]gekoorg-schule.de.

Das Netzwerk bisher

  • Landesprogramm Bildung und Gesundheit NRW des Schulministeriums NRW,
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA),
  • Ärztekammer Nordrhein,
  • Ärztekammer Westfalen-Lippe,
  • Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e. V.,
  • Stadt Bielefeld.